Grzegorz Sztwiertna

 

Grzegorz Sztwiertnia

 

Künstler - Seelendoktor, Erzieher, Führer, Unterweisender. Anstatt "Kunst" zu schaffen, denkt er sich Therapien aus, führt er Forschungen durch und entwickelt Designs, und setzt dabei theoretische Beschreibungen und praktische Vorführungen ein. Sztwiertnias Kunst erforscht den Körper, die Seele und den Geist - jedoch auf ironische Weise. Seine Arbeit umfaßt naturalistische Wahrnehmung, Imagination, intellektuelles Spiel und Zweideutigkeit. Inmitten seiner Maschinerien, Tische, organischen und technischen Muster erscheint er wie ein Laborassistent, vertieft in Aktivitäten, die aus rationaler Sicht sinnlos und unter praktischen Gesichtspunkten nutzlos erscheinen. Erkennen kann man: Luftzirkulationen in metallenen Zahnradwagen, ein Gehirn in einer Badewanne, vibrierende künstliche Gliedmaßen aus Leder, Glasballons, die Tränen hervorbringen, Meditationsmatratzen, einen Ledersessel zum Träumen, ein Waschbecken zum Entwässern von Gedanken und eine Installation, die epileptische Anfälle hervorbringt und unterdrücken kann. An den Wänden: ästhetisch gewöhnliche Diagnosetafeln mit Krankheitsbildern und Graphiken, die die Verbindungen von seelischen Zuständen und körperlichen Veränderungen demonstrieren. Der vertrauensvolle Patient wird erwartet.
Der Künstler kombiniert diese Objekte und Bilder mit Prospekten, Erklärungen, Anweisungen und Abhandlungen, die in einem modernen wissenschaftlichen Jargon verfaßt sind oder in altmodischer Manier und an alchemistische Traktate erinnern. Diese Texte erscheinen zunächst zwar interessant aber unverständlich, enthüllen aber auf den zweiten Blick verschiedene Bedeutungsebenen. Als künstlerische Nach-ahmungen der Realität werden Sztwiertnias Installationen zu deren Spiegel, und der Betrachter wird zu einer aktiven Auseinandersetzung aufgefordert.

Jerzy Hanusek(in Auszügen)


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© 2002


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